Unsere Testwoche auf Mallorca: Ein Einblick in unser neues Angebot für Reisen für Menschen mit besonderem Bedarf
Nachdem wir Anfang des Jahres vier aufregende Tage auf Mallorca verbracht haben, um Vorbereitungen für unser neues Angebot "Reisen für Menschen mit besonderem Bedarf" zu treffen, war es am 11.03.2023 endlich soweit. Gemeinsam mit sieben Gästen und acht Begleitpersonen brachen wir auf unsere Reise auf. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft, hatten wir neben unserem Organisations-Team auch Assistenz- und Pflegekräfte sowie ein engagiertes Küchen- und Hauswirtschaftsteam dabei.
Diese Woche war von Anfang an als sogenannte "Testwoche" geplant, bei der jeder Aspekt kritisch betrachtet wurde. Schließlich wollen wir sicherstellen, dass unsere geplanten Abläufe, Ausflüge und die Unterkunft einwandfrei funktionieren, um unseren Gästen ein unvergessliches Reiseerlebnis zu bieten. Es war eine Herausforderung, aber wir waren bereit, diese anzunehmen und unsere Vision in die Tat umzusetzen.
Voller Vorfreude und ein wenig Nervenkitzel trafen wir uns am 11.03.2023 um 12:30 Uhr am Flughafen in Düsseldorf. Dank der vorab organisierten Fahrdienste, sowohl in Eigenregie als auch mit unserer Unterstützung, erreichten wir den Flughafen rechtzeitig. Unser Flug hatte zwar eine leichte Verspätung und startete erst um 16:40 Uhr, doch das konnte unsere Vorfreude nicht mindern.
Wir trafen uns frühzeitig am Flughafen, um die individuellen Bedürfnisse unserer Gäste mit besonderem Bedarf zu berücksichtigen. Von Personen mit inkomplettem Querschnitt bis hin zu Menschen mit schwerer Multipler Sklerose und sogar nahezu vollständiger Erblindung war alles vertreten. Jede dieser Erkrankungen erfordert eine spezielle und individuelle Organisation, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Beim Check-in mussten wir uns um medizinisches Sondergepäck, Rollstühle, Rollatoren und vieles mehr kümmern. Das nahm natürlich etwas mehr Zeit in Anspruch.
Eine angenehme Überraschung war, dass wir am Flughafen kostenlose Begleitpersonen zur Verfügung stellen konnten, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität bis zum Abflug-Gate zusätzlich zu begleiten. Das gab allen ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit und Unterstützung.
Endlich waren wir bereit zum Abflug! Unser Gepäck war aufgegeben und wir hatten noch genügend Zeit, um uns zu stärken und mit einem Gläschen auf unseren bevorstehenden Urlaub anzustoßen. Und nicht zu vergessen: Wir hatten sogar noch Zeit für einen entspannten Gang zur Toilette, bevor es losging. Es konnte also nichts mehr schiefgehen – unser Abenteuer auf Mallorca konnte beginnen!
Nach einem entspannten Flug landeten wir endlich in Palma. Dort erwartete uns bereits ein von der Finca Can Agustin organisierter Rollstuhlbus, der speziell für Rollstuhlfahrer ausgelegt war. Es war großartig zu sehen, wie gut die Vorbereitungen für unsere Ankunft waren. Mit diesem barrierefreien Transportmittel machten wir uns auf den Weg von Palma zur Finca Can Agustin in Cala Millor. Die Fahrt dauerte etwa 50 Minuten und bot uns einen ersten Blick auf die wunderschöne Landschaft Mallorcas.
Schon im Vorfeld hatte das Team der Finca uns angeboten, den ersten Einkauf für uns zu erledigen. Wir waren sehr dankbar für diese Unterstützung und hatten unsere Einkaufswünsche bereits Tage zuvor übermittelt. Dadurch konnten wir uns bei unserer Ankunft ganz auf das Erkunden der Finca und die Vorfreude auf unseren Aufenthalt konzentrieren.
Gegen 23 Uhr erreichten wir schließlich die Finca. Es war spät, aber die Aufregung und die Vorfreude waren immer noch spürbar. Sofort teilten wir uns auf, um die Koffer unserer Gäste auf die Zimmer zu bringen und das Abendessen vorzubereiten. Es war beeindruckend zu sehen, wie unser ältester Gast, mit stolzen 85 Jahren, es sich nicht nehmen ließ, das Küchenteam zu unterstützen. Genau das war eines unserer Ziele: Inklusion in allen Bereichen. Wir schafften es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder willkommen, wertgeschätzt und gebraucht fühlte.
Die ersten Stunden auf der Finca waren geprägt von Aufregung, Teamwork und Vorfreude auf die kommenden Tage. Wir waren bereit, unsere Gäste mit einem abwechslungsreichen Programm und einem herzlichen Miteinander zu begeistern. Unsere Reise für Menschen mit besonderem Bedarf hatte gerade erst begonnen, aber die positive Energie war bereits spürbar.
Nach einem köstlichen Abendessen war es an der Zeit, die Zimmer einzurichten. Ein Teil unseres Assistenz- und Pflegeteams unterstützte im Erdgeschoss, wo die Rollstuhlfahrer ihre Zimmer bezogen. Es war wichtig, die Zimmer entsprechend anzupassen, um einen reibungslosen Pflegeablauf zu gewährleisten. Bettverlängerungen wurden angebracht und Hilfsmittel aufgestellt, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Da es sich um eine barrierefreie Unterkunft handelt, die speziell für Menschen mit besonderen Bedürfnissen konzipiert ist, stehen vor Ort natürlich eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Verfügung. Pflegebetten, Toilettenstühle, Lifter und Duschstühle sind nur einige der vorhandenen Ausstattungen. Breite Türen und ebenerdige Duschen sind Standard in allen Zimmern. Bei speziellen Hilfsmitteln ist jedoch eine individuelle Absprache erforderlich, um den Bedürfnissen gerecht zu werden.
Einer unserer Gäste ist über 2 Meter groß. Das bedeutet, dass er spezielle Hilfsmittel von zu Hause mitgebracht hat. Vor Ort haben wir mit Geschick und Kreativität weitere Lösungen für seine speziellen Bedürfnisse gefunden. Nachdem die Zimmer eingerichtet waren, wurde die Abendpflege der Gäste durchgeführt. Das Pflegeteam machte abschließend einen Rundgang durch das Obergeschoss, um Kompressionstrümpfe auszuziehen und weitere pflegerische Unterstützung anzubieten.
Der Anreisetag verlief reibungslos und alle sind gespannt auf das, was noch kommen wird. Wir freuen uns auf den ersten richtigen Urlaubstag auf Mallorca und sind gespannt, welche Abenteuer und Erlebnisse uns bevorstehen...
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